EISHOCKEY-NACHWUCHS

 

SAISONBERICHT 2000/2001

© Claus Karst

 

Wenn Sportverbände oder –vereine ihre jährlichen Mitgliederversammlungen abhalten, haben Funktionäre ihre Rechenschaftsberichte abzugeben. So wollen es Traditionen, die noch auf Turnvater Jahn beruhen, oder Satzungen, die in vielen Fällen aus eben diesen Zeiten stammen. Inzwischen leben wir jedoch in einem anderen Jahrtausend, und die Zeiten haben sich – wie dies schon immer der Fall war – mal wieder geändert. Stürmisch oder dramatisch, wie immer man das ausdrücken will. Quantensprünge finden in unserer heutigen Welt fast täglich statt. Wir leben damit, ohne es überhaupt noch zu registrieren.

Zurück zum Thema Rechenschaftsberichte. Für den Nachweis der ordentlichen Verwaltung und Ausgabennachweise von Mitgliedsbeiträgen sind Rechenschaftsberichte sicherlich nach wie vor unverzichtbar. Schließlich haben Mitglieder auch das Recht zu erfahren, was mit ihren Beiträgen angestellt wurde. Doch müssen sich Spartenleiter auch noch der Mühe unterziehen, um darüber zu berichten, was jeder Interessierte schon lange weiß, in den meisten Fällen längst vergessen hat, weil’s heute auch schon nicht mehr von Bedeutung ist?

 

In den vergangenen Jahren habe ich mir stets große Mühe gemacht, einen ausführlichen Jahresbericht abzufassen mit Ergebnissen, Analysen, Statistiken und auch Hinweisen auf Pläne für die zukünftige Arbeit. Dieser Bericht ist allen Vereinen zugänglich gemacht worden, doch wie ich feststellen musste, gelesen hat diesen Bericht kaum jemand. Warum soll ich mich also hinsetzen und einen solchen Bericht verfassen? Meine Zeit ist zumindestens ebenso kostbar wie die der Leser, also sollten beide Seiten ihre Zeit für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens einsetzen, wozu durchaus auch das gemeinsame Hobby – der Sport – gehören darf.

 

Alles Wissenswerte erfährt der Interessierte heute brandaktuell übers Internet. Die Besucherzahlen unserer Homepage lassen keine Zweifel aufkommen, dass dieses Medium in einem Maße genutzt wird, das vor noch nicht allzu langer Zeit kaum vorstellbar war. Die gleichzeitige Kommunikation auf dem E-Mail-Weg mit Vereinen, Spielern, Eltern und wem auch immer zeigt, dass die Technik der Neuzeit angenommen und genutzt wird. Die Eishockey-Gemeinschaft ist sich also – wenigstens in diesem Punkt – einmal einig, dass auf diesem Wege Informationen ausgetauscht werden, und jedermann ist zufrieden. Also: Auf umfangreiche und ausführliche Berichte wie anno dazumal kann verzichtet werden.

 

Ein paar Punkte, die die vergangene Saison geprägt haben, möchte ich dennoch festhalten:

v      Es gab in Deutschland eine tolle Weltmeisterschaft mit einem deutschen Team, dem niemand die gebotenen sportlichen Leistungen zugetraut hätte. Leider war die TV-Präsenz (vom Pay-TV abgesehen) so dürftig, dass außer den Insidern niemand etwas davon mitbekam. Eine verpasste Chance, die niemals wieder kommt. Wenn auch der DEB unterm Strich einen Gewinn machte, dürften wohl andere mehr abkassiert haben. Schade.

v      Die deutsche U 18 errang bei der WM einen sensationellen 5. Platz. Dies unterstreicht den Aufwärtstrend der Nachwuchsarbeit in Deutschland. Beide WM wiesen nach, dass deutsche Spieler international durchaus konkurrenzfähig sind. Die Frage bleibt, ob sich dieser Tatbestand endlich bis zu den verantwortlichen Machern der ersten beiden Ligen in Deutschland herum spricht.

v      Die NRW-Auswahlmannschaften konnten die Ergebnisse der vergangenen Jahre bestätigen, wenn auch das Endspiel um den Länderpokal dieses Mal gegen Bayern knapp verloren  ging. Hoch eingeschätzt werden muss der erstmalige Erfolg der U 14 gegen eine Schweizer Kantonal-Auswahl (Graubünden). Insgesamt sind alle Mannschaften – auch die Mädchen – auf einem guten Weg und lassen für die Zukunft einiges erwarten.

v      Die Schülermannschaft des KEV wurde punktgleich vor den Jung-Haien aus Köln Deutscher Meister. Glückwunsch an beide.

v      Die neu geschaffene Deutsche Nachwuchs-Liga hat sich etabliert, und alle Verantwortlichen und Beteiligten sind mit dem Verlauf der ersten Saison vollauf zufrieden.

v      Die Eishockey-Szene kommt trotz aller positiven Ansätze nicht zur Ruhe. Das diesjährige Sommertheater zeigt einmal mehr die Führungsschwäche und Konzeptlosigkeit der Verantwortlichen auf. Allerdings beweisen wiederum auch zu viele Vereine, dass sie nichts dazu lernen (wollen).

v      Das „Sportland“ NRW hat immer noch kein Landesleistungszentrum für Eishockey. Hinter den Kulissen wird zwar daran gearbeitet, die Situation ist für ein derartig bedeutendes Bundesland wie NRW schlichtweg beschämend!

 

Meisterschaftsplatzierungen auf einen Blick

An dieser Stelle möchte ich die Platzierungen der abgelaufenen Saison in den NRW-Nachwuchsligen kurz auf einen Blick darstellen:

 

Junioren-Meisterschaft NRW   1. ESC Moskitos Essen
2. DEG Eishockey
3. Iserlohner EC
Junioren NRW-Liga 1. TuS Wiehl
Junioren Landesliga NRW 1. EC Bergisch Gladbach
Jugend-Meisterschaft NRW  1. Iserlohner EC
2. DEG Eishockey
3. ESC Moskitos Essen
Jugend NRW-Liga  1. TuS Wiehl
Jugend Landesliga NRW  1. Gelsenkirchener EC
Jugend Bezirksliga 1. ESC Hamm
Schüler-Meisterschaft NRW 1. Krefelder EV
2. Kölner EC
3. Iserlohner EC 
Schüler NRW-Liga  1. Ratinger Aliens 97
Schüler Landesliga NRW  1. Kölner EC B
Schüler Bezirksliga 1. Herforder EC
Knaben NRW-Liga 1. Krefelder EV
2. Kölner EC
3. ESC Moskitos Essen
Knaben Landesliga NRW  1. EV Duisburg
Knaben Bezirksliga NRW West  1. Hennefer EC
Knaben Bezirksliga NRW Mitte  1. EHC Solingen
Knaben Bezirksliga NRW Ost 1. Herforder EC
Kleinschüler Pokalrunde 1. Krefelder EV
2. Kölner EC
3. EHC Dortmund 
Kleinschüler NRW-Liga, Gruppe 1  1. ESC Moskitos Essen
Kleinschüler NRW-Liga, Gruppe 2  1. EV Duisburg 
Kleinschüler Landesliga 1. Krefelder EV B
Kleinstschüler-Finalturnier A  1. Krefelder EV
Kleinstschüler-Finalturnier B 1. Kölner EC B

 

Allen Mannschaften ein herzlicher Glückwunsch zu den erreichten Erfolgen.

 

Trainerstab

Der NRW-Trainerstab bildet inzwischen ein eingespieltes und hervorragend miteinander arbeitendes Team, das überall ein hohes Ansehen genießt.

 

Die Aufgaben sind wie folgt aufgeteilt:

 

U 18-Stützpunkt:                    Ralf Hoja (Dieter Reinartz)

U 15:                                       Ralf Hoja (Claus Karst, Dieter Reinartz)

U 14:                                       Claus Karst (Ralf Alberts)

U 13:                                       Claus Karst (Ralf Alberts)

TW-Training (alle

Mannschaften):                      Andreas Niemietz

Sommerschule Kids on Ice:  Claus Karst + Trainerstab (nach Verfügbarkeit)

U 20 Mädchen:                       Birgitt Schlesinger (Andreas Jordan)

Traineraus- u. fortbildung:      Dieter Reinartz + Trainerstab, externe Referenten

 

Wegen der großen Anzahl an Lehrgangsmaßnahmen ist geplant, den Trainerstab in Zukunft noch zu erweitern.

 

Aus zeitlichen Gründen kann unser Sportarzt Jochen Wagener, der einige Jahre bei den Auswahlmannschaften und der Trainerausbildung mitgearbeitet hat, diese Aufgabe nicht mehr wahrnehmen. Dies bedauern alle, die jemals mit ihm zu tun hatten, da er nicht nur ein hervorragender Arzt ist sondern stets auch gute Stimmung um sich verbreitet hat. An dieser Stelle sei ihm nochmals für sein Engagement in den vergangenen Jahren ein herzliches Danke ausgesprochen.

 

Traineraus- und fortbildung

Auf diesem Gebiet ist NRW weiterhin führend. Nirgendwo sonst wurden und werden so viele Trainer ausgebildet wie in NRW.

 

Die organisatorische Leitung liegt weiterhin in den bewährten Händen von Dieter Reinartz. Ansonsten arbeitet der gesamte Stab mit, aber auch externe qualifizierte Referenten können immer wieder gewonnen werden. Zur Zeit stellt das gesamte Team mit großem Einsatz ein neues Ausbildungs-Handbuches für die C-Trainer her, das der Dachverband seit Jahren nicht zu liefern in der Lage ist.

 

Bedauerlicherweise ist die schon lange angekündigte FTO vom DEB noch immer nicht in Kraft, was bei der allgemeinen Satzungsunsicherheit kein Wunder ist. Die Problemfälle wie in den vergangnen Jahren sind jedoch deutlich zurück gegangen. In Deutschland ausgebildete und lizenzierte Trainer genießen den ihnen zustehenden Schutz.

 

Abschießendes Nachwort in Sachen Nachwuchs

Dieses Jahr hat mehr als deutlich nachgewiesen: Der deutsche Nachwuchs ist besser als sein Ruf. Es wird in vielen Vereinen mit großem Engagement Nachwuchs ausgebildet. Doch sobald diese Spieler in die Senioren wechseln, lässt das Interesse an ihnen spürbar nach. Deshalb hat der LEV NRW unter der Landesliga, Gruppe 2, für die kommende Saison die Nachwuchs-Förderliga installiert, um jungen Spielern unter Gleichaltrigen die Möglichkeit zu geben, ihre Leistung zu stabilisieren oder ihre Ausbildung zu vollenden. Hiermit soll vor allem erreicht werden, dass nicht zu viele Spieler dem Sport zu früh verloren gehen.

 

 

 

Dankeschön


Ein herzliches Dankeschön sei allen gesagt, die den Nachwuchs unterstützen, ideell und materiell. Angefangen beim Präsidium des LEV, das uns im Wesentlichen die Mittel zur Verfügung stellt, die wir für unsere Arbeit benötigen. Ein Dankeschön aber auch an alle Mitarbeiter des NRW-Nachwuchses, die einen erheblichen Teil ihrer Freizeit in die von ihnen übernommenen Aufgaben stecken.