Famose NRW U 15 erst in der Verlängerung geschlagen

 

(ck) Beim ersten DEB-Sichtungsturnier, mit dem die NRW U 15 in die Saison startete, zeigte sich einmal mehr, dass eine Mannschaft spielerisch zusammen wachsen muss, bevor sie Erfolg haben kann. Die Spielpartner aus den anderen Landesverbänden hatten in dieser Hinsicht Vorteile, da sie bereits im Einsatz waren, und dies machte sich in den ersten Spielen bemerkbar. Das NRW-Team steigerte sich im Verlaufe des Turniers erheblich und konnte mit etwas Glück das Endspiel gegen die Freunde aus Bayern erreichen. Dieses Spiel, das an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten war, wurde zum Höhepunkt des Turniers und letztlich eines der besten Spiele der beiden LEV-Mannschaften in den letzten Jahren.

Insgesamt waren die Spiele sehr ausgeglichen. Allerdings operierten nur Bayern und NRW konsequent mit 4 Blöcken, was eigentlich der Sinn dieser Maßnahmen ist. Beide Endspiele wurden erst in der Verlängerung bzw. nach Penaltyschießen entschieden.

Unverständlich war die Absage des LEV Sachsen zwei Tage vor der Veranstaltung, wodurch der gesamte Turnierverlauf kurzfristig geändert werden musste.

 

Alle Ergebnisse auf einen Blick:

 

Bayern

-

Baden-Württemberg

5

:

1

Berlin

-

NRW

2

:

1

Berlin

-

Bayern

2

.

7

NRW

-

Baden-Württemberg

5

:

3

NRW

-

Bayern

0

:

7

Baden-Württemberg

-

Berlin

4

:

 

2

Spiel um Platz 3

 

 

 

 

 

Berlin

-

Baden-Württemberg

3

:

2 nP

Endspiel

 

 

 

 

 

Bayern

-

NRW

3

:

2 nV

 

Die Statistik des NRW-Teams

Die Spiele des NRW-Teams:

 

Berlin – NRW 2:1 (0:1, 1:0, 1:0)

Das Turnier begann mit einer unglücklichen Niederlage für das NRW-Team. Die Schützlinge von Nicki Karst, der den durch eine DEB-Maßnahme verhinderten Ralf Hoja vertrat, übernahmen sofort mit großem Engagement die Initiative im Spiel und erarbeiteten sich zahlreiche Torchancen. Die Führung nach dem ersten Drittel war hoch verdient. Allerdings machte sich auch schon bemerkbar, dass die Mannschaft noch nicht eingespielt war, was sich vor allem in der Defensivabstimmung zeigte. Berlin konterte stets geschickt, kam im zweiten Drittel zum Ausgleich und konnte sogar sofort nach Beginn des letzten Spielabschnitts in Führung gehen. Alle Bemühungen des NRW-Teams, zum Ausgleich zu kommen, scheiterten an Übereifer und mangelnder Konzentration. Dennoch wäre ein NRW-Sieg mehr als verdient gewesen.

0:1 (11:27) Pietta (Schöbel, Joosten)

1:1 (22:23) Gries (Wilson)

2:1 (36:51) Tepper (Schwind)

Strafzeiten: Berlin 10 – NRW 12

NRW – Baden-Württemberg 5:3 (2:1, 1:2, 2:0)

Nach der unglücklichen Niederlagen gegen Berlin musste dieses Spiel unbedingt gewonnen werden, um noch eine Chance auf die Endspielteilnahme zu haben. Entsprechend motiviert nahmen die NRW-Jungens das Spiel auf und gingen durch schöne Tore 2:0 in Führung. EBW war jedoch wie immer ein unangenehmer Gegner, der sich noch längst nicht geschlagen gab. Dumm aus NRW-Sicht war der Anschlusstreffer kurz vor der ersten Pause, der in Unterzahl fiel. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels gelang EBW sogar der Ausgleich, und das Spiel stand nun auf de Kippe. EBW konnte sogar in Führung gehen, der Ausgleich ließ jedoch nicht lange auf sich warten. In der 7. Spielminute des letzten Drittels erkämpfte sich NRW die Führung zurück, doch EBW hielt immer noch dagegen. In der letzten Spielminute setzte Trainer Goc von Baden-Württemberg alles auf eine Karte und nahm seinen Torwart bei Überzahl aus dem Spiel. Dieser Schuss ging jedoch nach hinten los, denn Sebastian Brinker erzielte mit einem Befreiungsschlag das fünfte und entscheidende Tor. Mit diesem Tor – so stellte sich später heraus – gewann NRW bei Punktgleichheit mit Berlin und Baden-Württemberg den direkten Vergleich und erreichte das Endspiel.

1:0 (2:35) Frings (Sturm)

2:0 (10:20) Lucassen

2:1 (17:39) Hegedus (Braun/ 5-4)

2:2 (19:32) Helbig

2:3 (22:07) Danner

3:3 (24:25) Sturm (Hrstka/4-5)

4:3 (42:01) Brinker

5:3 (42:28) Brinker (4-5)

Strafzeiten: NRW 14 – Baden-Württemberg 6

 

NRW – Bayern 0:7 (0:2, 0:3, 0:2)

Das Ergebnis gibt keineswegs den Spielverlauf wieder. Das NRW-Team war durchaus ein gleichwertiger Gegner auf dem Eis, es wollte jedoch im gesamten Spielverlauf einfach nichts gelingen. Während sich NRW zahlreiche Torchancen erarbeitete, die nicht genutzt wurden, kam Bayern zu einigen unnötigen Treffern. Vor allem wurde vor dem NRW-Tor gegen den kampfstarken Gegner nicht konsequent aufgeräumt, sodass immer wieder Nachschusschancen entstanden, die letztlich das Spiel entschieden. Letztendlich ging es nur noch darum, sich anständig aus der Affäre zu ziehen und das Spiel schnell zu vergessen. DEB-Scout Rick Böhm war zwar von den technischen Fähigkeiten der NRW-Spieler angetan, bemängelte jedoch in diesem Spiel fehlendes Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein.

0:1 (5:36) Schlager (Geisberger)

0:2 (13:51) Melchert

0:3 (25:10) Tschischka (Thür/5-4)

0:4 (30:47) Melchert (Driendl)

0:5 (35:47) Saal (Brückl)

0:6 (47:24) Eberl (Schwarz/5-4)

0:7 (52:21) Eberl

 

Bayern – NRW 3:2 nV (0:1, 0:1, 2:0, 1:0)

Nach der Pleite gegen Bayern erfuhr die NRW-Delegation beim Abendessen, dass das Team durch den Sieg von Baden-Württemberg gegen Berlin doch noch das Endspiel erreicht hatte. Jetzt ging es also darum, die Mannschaft mental aufzubauen, was den Trainern und Betreuern offensichtlich gut gelungen ist. Denn im Endspiel war eine völlig andere Mannschaft als am Vortag auf dem Eis, und die Bayern kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Endlich funktionierte die Abstimmung und durch ein hervorragendes Forechecking ließ das NRW-Team Bayern gar nicht erst ins Spiel kommen. Im Gegenteil: NRW machte erheblich Druck und kam immer wieder gefährlich vors gegnerische Tor. Bereits in der 6. Spielminute gelang Mats Schöbel nach einem herrlichen Spielzug seiner Reihe die 1:0-Führung, die für die nötige Ruhe im NRW-Spiel sorgte. Auf beiden Seiten wurde erbittert um jeden Quadratzentimeter Eis gekämpft und das Spiel entwickelte sich mehr und mehr zu einem Thriller. Die bayerischen Chancen machte Goalie Benjamin Finkenrath zunichte, der immer richtig stand und nichts anbrennen ließ. Mitte des zweiten Drittels konnte Sascha Jesse die Führung sogar ausbauen, und es sah nicht danach aus, dass Bayern das Spiel noch einmal umbiegen konnte. Der bayerische Druck wurde jedoch immer größer und NRW ließ sich zu weit in Defensive drängen. Durch zwei Unachtsamkeiten der Deckungsspieler kam Bayern schließlich im letzten Drittel doch noch innerhalb einer Minute zum Ausgleich. Danach hatten beide Mannschaften noch das Siegtor auf dem Schläger, NRW hatte sogar zwei hundertprozentige Chancen, ein Tor wollte jedoch nicht mehr fallen. Also musste die Verlängerung herhalten, um den Sieger zu ermitteln. Als sich alle schon gedanklich auf ein Penaltyschießen eingerichtet hatten, fiel aus einer unübersichtlichen Situation vor dem NRW-Gehäuse dann doch noch das Sudden-Victory-Goal für Bayern. Noch nie hat man ein bayerischen Team nach einem Spiel gegen NRW so jubeln sehen wie in Berlin. Die NRW-Jungens konnten jedoch mit erhobenem Haupt die Heimreise antreten und werden sicherlich nichts unversucht lassen, bei den nächsten Turnieren noch besser abzuschneiden.

0:1 (5:09) Schöbel (Joosten, Hrstka)

0:2 (30:54) Jesse

1:2 (46:06) Tschischka

2:2 (47:10) Eberl (Schwarz)

3:2 64:09) Schlager

Strafzeiten: Bayern 7 –  NRW 8