Bericht vom 2. DEB - Sichtungsturnier in Berlin vom 24.1.03 – 26.01.03 für U – 15 Länder - Auswahlmannschaften
Am
vergangenen Wochenende wurde in Berlin das 2. DEB – Sichtungsturnier für
Ländermannschaften im Altersbereich U – 15 der Jungen (Jahrgang 1988) durchgeführt.
Der LEV NRW nahm mit seiner U – 15 Auswahl neben Bayern, Baden – Württemberg,
Sachsen, Team Nord sowie der Veranstaltermannschaft aus Berlin teil. Diese
Sichtungsturniere dienen dazu, Spieler- und Talentsichtungen für die in der
nächsten Saison neu zu bildende DEB U – 16 Auswahl vorzunehmen. Dabei trat jede
Turniermannschaft einmal in einer Spielzeit von 3*15 Minuten gegeneinander an.
Nachdem
sich die NRW U – 15 Auswahl bei der 1. Sichtungsmaßnahme im November in
Chemnitz in einem sportlich desolatem Zustand präsentierte, kein Spiel gewonnen
werden konnte, und sogar ein Rückzug aus der Förderung im LEV NRW durch die
Verantwortlichen erwogen wurde, zeigte die Mannschaft bei diesem Turnier
technische, taktische und in Bezug auf die sportliche Einstellung deutliche und
erfreuliche Steigerungen. Insgesamt wurde mit 3 Siegen und 2 Niederlagen ein
sehr guter 3. Platz belegt. Dieser Erfolg ist sportlich umso höher zu bewerten,
da 6 Spieler aus dem Jahrgang 1989 stammten, also aus dem jüngeren Spielklassenjahrgang.
Im
ersten Spiel gegen den späteren ungeschlagenen Turniergewinner aus Baden –
Württemberg verlor man deutlich zu hoch mit 0:4 (0:1;0:1;0:2). Der Spielverlauf
war denkbar unglücklich für die Mannschaft, da sie schon nach 2 Minuten mit 0:1
in Rückstand geriet. Zwar konnte man sich viele Tormöglichkeiten im Spiel
erarbeiten, aber durch offensives Unvermögen und der sehr guten
Torhüterleistung des baden – württembergischen Auswahltorwarts konnte kein
zählbarer Erfolg verzeichnet werden. So kam, wie es kommen musste. Zwar wies
die NRW – Auswahl in der Schussstatistik mehr Schüsse als das Team von BW auf,
aber da nichts Zählbares bei den Angriffen
heraussprang, führten dagegen mehrere der zahlreich gut vorgetragenen
Konter zu weiteren Torerfolgen durch die Auswahl Baden – Württembergs und damit
zur Niederlage. Insgesamt waren die sportlich Verantwortlichen mit dem Ergebnis
zwar nicht, aber mit der gezeigten Leistung mehr als zufrieden.
Nachmittags
wurden dann gegen den hohen Turnierfavoriten aus Berlin gespielt. Hier zeigte
die Mannschaft sich noch stärker als am Vormittag und gewann verdient mit 4:3
(3:0;0:2;1:1). Aggressives Zweikampfspiel sowie schnell vorgetragene Konter
führten zu einer in der Höhe nicht erwarteten 3:0 Führung. Man verpasste sogar
eine noch höhere Führung durch weitere vergebene Torchancen. Beinahe hätte der
fahrlässige Umgang in der Chancenverwertung zu einer Niederlage geführt, als
die Berliner zu Beginn des 3. Drittels den 3:3 Ausgleich erzielten. Aber eine
Energieleistung und gute Moral der Mannschaft ließ den in der Mitte des 3.
Drittels erzielten Siegtreffer über die Zeit retten. Die Trainer stellten am
Ende des Spiels die bisher beste Saisonleistung der Mannschaft fest. Deutlich
zeigten sich hier Verbesserungen in der Spielanlage sowie in der Einstellung.
Am
nächsten Turniertag spielte man am Morgen gegen die Ländervertretung aus
Sachsen. Von Anfang an zeigte die Mannschaft Entschlossenheit, dieses Spiel für
sich zu entscheiden. Konsequentes Körperspiel sowie schnell vorgetragene
Angriffe führten zu einem nie gefährdeten 7:0 (2:0;2:0;3:0) Erfolg. Man merkte
der Mannschaft förmlich an, wie gut ihr der Sieg aus moralischer Sicht über
Berlin getan hatte. Endlich wurde mit Selbstvertrauen das vorhandene Potential
insbesondere vor dem gegnerischen Tor ausgenutzt und Tor um Tor erzielt.
Erfreulich war auch, dass durch das konsequente Abwehrverhalten im eigenen
Drittel zu Null gespielt werden konnte.
Am
Nachmittag spielte man gegen den alten Rivalen aus Bayern. Auf Grund der bisherigen
gezeigten Leistungen der U - 15 erwarteten die Trainer ein gutes Spiel ihrer
Mannschaft. Aber schon ab Spielbeginn konnte man erkennen, dass die junge
Mannschaft chancenlos gegen die stark aufspielende bayrische Mannschaft war.
Technisch und athletisch deutlich unterlegen, kassierte man früh 2 Gegentore
und Angriffswelle auf Angriffswelle rollte dem Tor entgegen. So unterlag man
völlig verdient mit 1:9 (0:3; 0:6;1:0). Insbesondere im Mitteldrittel wurde man
in Grund und Boden gespielt. Erfreulich aber, dass die Mannschaft trotz 0:9
Rückstands nach dem 2. Drittel durch Einsatz und Kampf eine zweistellige
Niederlage verhindern und das Drittel sogar für sich entscheiden konnte. Es war
auch zu erkennen, dass die Mannschaft in ihren taktischen Verhaltensweisen noch
nicht so gefestigt ist, da man zu Fehlern früherer Tage in Defensive und
Offensive verfiel. Insgesamt ein schwaches Turnierspiel der Mannschaft.
Im
letzten Turnierspiel spielte man gegen den späteren Letzten des Turniers, dem
Team Nord. Die Mannschaft hatte das engagierte Nord – Team deutlich
unterschätzt, sodass man schnell 0:2 zurücklag. Ideen- und planlos sowie mit
untauglichen Mitteln versuchte man zwei Drittel lang, den Rückstand aufzuholen,
wobei nur ein Anschlusstreffer gelang. Nach Umstellungen in der Mannschaft nach
dem 2. Drittel gelang innerhalb von 4 Minuten 4 Treffer, sodass das Spiel mit
5:2 (1:2; 0:0; 4:0) gewonnen werden konnte.
Die verantwortlichen Trainer waren am Turnierende mehr als zufrieden mit der Auswahl NRW. Lob erhielten vor allem die ein Jahr jüngeren Auswahlspieler, die zeigten, dass sie richtigerweise eine Chance in der Mannschaft bekamen, leistungsmäßig auch nicht abfielen und sogar durch ihr unbekümmertes Auftreten für viel Offensivdruck sorgten. Auch zeigten einige Spieler des älteren Jahrgangs, dass sie bei der Spielerplatzvergabe für die DEB – U 16 ein ernstes Wörtchen mitreden möchten und den Kampf um die Plätze gegen die Spielerkonkurrenz aus den anderen Bundesländern aufgenommen haben. Nach wie vor bleibt aber festzuhalten, dass die meisten Spieler trotz deutlichen Steigerungsraten gegenüber den anderen starken Landesverbänden athletisch, technisch und taktisch unzulänglich ausgebildet sind, und viele Aktionen trotz besten Willens der Spieler auf Grund der Mängel einfach nicht gelingen können und im Sande verliefen. Hier gilt es in der weiteren Saisonarbeit nochmals den Hebel anzusetzen, um diese Defizite abzustellen. Insgesamt aber ein sehr erfreuliches Turnier der NRW U – 15 Auswahl.